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#AUTORENSONNTAG KW 31: Mentale Gesundheit in Büchern - Trauma, Trigger usw.

Bücher haben eine wahnsinnige Besonderheit und Freiheit, die kein anderes Medium in Deutschland bietet. Sie haben keine Altersbeschränkung. Meistens richtet sich die Zielgruppe nach dem übergeordneten Thema, doch das war es häufig bereits.

Selbst bei Musik finden wir auf dem Cover den Hinweis auf explizite Sprache – nicht so auf Büchern.

Die einzigen Institutionen, die diesbezüglich einen Einfluss auf die Massen hatten (Verlage) verlieren durch das Internet und das Selfpublishing genau an dieser Flanke an Boden und verbreitern daher ihre Themenfront.

Einige Autoren nehmen das Thema besonders ernst, wie zum Beispiel Juliet May (Askeria), die am Ende jedes Buches eine Triggerliste für den Leser vorbereitet. (Trigger = ...) Die überwältigende Mehrzahl an Autoren erwähnt diesbezüglich jedoch nichts.

Auch ich bin unschlüssig, wie ich zu dem Thema stehe. Auf der einen Seite kann ich verstehen, warum das vernünftig ist, auf der anderen Seite würde es mich nicht davon abhalten das Buch zu lesen, wenn es mich interessiert.

In der Rauer Glanz Trilogie spielt mentale Gesundheit eine große Rolle, nicht zuletzt, weil mich das Thema mein ganzes Leben auf unterschiedliche Weisen begleitet hat. Es gibt Dinge, die ich im ersten Band schreiben wollte, dann jedoch verworfen habe, weil ich es nicht mit mir vereinbaren konnte. Es gibt Dinge, die mich große Überwindung gekostet haben in dem Buch auch nur anzudeuten, weil ein adäquater Umgang mit dem Thema im Rahmen einer Fantasy-Trilogie kaum möglich scheint. Dennoch wollte ich vieles nicht außen vor lassen, weil derlei Dinge einfach passieren und deshalb nicht verschwiegen werden sollten.

In vielerlei Hinsicht denke ich, dass Schweigen schlimmer ist, als die offene Ansprache Trauma verursachender Themen. Auch in meiner Geschichte mit traumatischen Ereignissen war es für den ersten Teil meiner Heilung unglaublich hilfreich Menschen und Künstler zu finden, die ähnliches erlebt haben. Es gibt aus meiner Sicht nichts schlimmeres für den Betroffenen, als das Gefühl zu haben allein mit dem Problem zu sein.

Wie schlimm ist es, wenn alle das Problem haben und jeder nur drum herum lächelt?

Fazit:

Autoren sind die einzigen Künstler, die wahrlich kreieren können, was sie wollen. Das gibt ihnen auch Verantwortung. Ich denke, nichts sollte verschwiegen werden, doch im Zweifelsfall ist eine freundliche Warnung für den Leser durchaus angebracht.

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