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Tagebuch 04.01.2020 - 10.01.2020: Arbeit Teil I

Ihr Lieben,


Heute möchte ich etwas zum Thema Arbeit schreiben.


Es ist okay, wenn du deinen Job hasst.

Es ist okay, wenn du nicht Vollzeit arbeiten und gleichzeitig fĂŒr deine Familie da sein kannst.

Es ist okay, wenn du dich irgendwann erschöpft und ausgebrannt fĂŒhlst und dich einfach nur noch fragst warum.

Es ist okay, wenn du auf der Arbeit nicht wirklich motiviert bist.


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Du bist nicht falsch. Es ist nicht deine Schuld. Du bist perfekt ganz genau so, wie du bist.

Das „normale“ System ist nicht grundlegend falsch oder schlecht, aber es ist nicht fĂŒr jeden gedacht. Normal ist an dieser Stelle mit Absicht in „“ gesetzt worden, denn das bekannte System bekommt mehr und mehr Ausnahmen und seine einstige Monopolstellung schrumpft.

Aber wir haben es alternativlos vorgelebt bekommen von unseren Eltern und es ist alternativlos transportiert worden von unseren Schulen. Innerhalb dieses Systems nicht zu funktionieren ist mit jeder Menge Scham verbunden.


Was ist Scham? Hier möchte ich auf die wunderbare Dr. Brené Brown verweisen. Sie definiert Scham in Abgrenzung zu Schuld.


Wenn du dich schuldig fĂŒhlst, dann sagt deine innere Stimme:

Ich habe das falsch gemacht.


Wenn du Scham empfindest, dann sagt deine innere Stimme zu dir:

Ich bin falsch.


Über Scham-Themen spricht man nicht. Und Dr. Brown hat herausgefunden, dass fĂŒr MĂ€nner und Frauen unterschiedliche schambesetzte Themen existieren.

In a Nutshell:


Frauen: Tu alles auf einmal (Karriere, Familie, Haushalt) und seh dabei so aus, als wÀre es leicht. #Powerfrau


MĂ€nner: Sei groß, stark und aggressiv, geh keiner Auseinandersetzung aus dem Weg, mach Karriere um jeden Preis und zeige niemals (schwache) Emotionen.


Diese Scham-Themen sind eng mit unserer Wahrnehmung auf der Arbeit verbunden. ABER wenn nur ein einziger von uns dieses Paradigma am Arbeitsplatz durchbricht, dann öffnet dies die Möglichkeit fĂŒr einen offenen Umgang damit und reduziert den Druck auf jeden Einzelnen.

Warum schreibe ich heute darĂŒber?


Ich war in der vergangenen Woche in Berlin und dort im Rahmen einer meiner Nebenjobs tÀtig. Ausnahmsweise in Vollzeit und mir fÀllt dabei immer wieder auf, wie sehr ich mit dem System nicht kompatibel bin.


Eine Woche hat mir vollkommen gereicht um mich sehr lebhaft daran zu erinnern, dass ich das nicht mehr fĂŒr mich will. Man kommt einfach zu gar nichts und ich verstehe nicht, warum ich mein Leben lang mein wertvollstes Gut - meine Zeit und mein Leben - fĂŒr jemand anderes opfern sollte.


Das kann auch kein Kickertisch und keine noch so hohe Bezahlung kompensieren. Nichts ist vergleichbar mit dem GefĂŒhl sein eigenes Geld zu verdienen mit einer Arbeit, die man liebt und mit Dingen, die man selbst kreiert und einer eigenen Vision.

Paradoxerweise arbeite ich lachend 12 oder 16 Stunden am Tag an meiner kreativen Leidenschaft, aber fĂŒr jemand anderes rechne ich mir zu allererst meinen Netto-Stundenlohn aus und nutze diesen Gedanken an jedem einzelnen Tag um meine Stunden reinzuarbeiten und fĂŒhle mich danach trotzdem wie ausgesaugt. Bereits nach 4-5 Stunden könnte fĂŒr mich locker Feierabend sein.


Ich danke dem Internet! Ich danke dem Internet von ganzem Herzen, denn es erlaubt zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit jedem einzelnen Kreativschaffenden ein Publikum von dem er leben kann.


Wie geht es euch? Ist es fĂŒr euch einfacher?


Manchmal stelle ich mir vor, wie es wohl wĂ€re, wenn ich nur 50 Jahre frĂŒher geboren wĂ€r.

Ganz ehrlich: Ich glaube nicht, dass ich glĂŒcklich geworden wĂ€re.


Aber ich bin es jetzt. Ich bin glĂŒcklich und ich bin jeden Tag dankbar fĂŒr diese Möglichkeit. Danke an jeden, der mir dies ermöglicht. Ich werde immer fĂŒr euch arbeiten.

Tiefe Gedanken am Freitagabend 😅


Und jetzt fahre ich weiter nach Hause. ZurĂŒck nach Hamburg.

Ich wĂŒnsche euch ein tolles Wochenende.

Vinachia 💎

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