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AutorenbildVinachia Burke

The Los Angeles Diaries I: 24h Anreise, Spass mit der National Security und Airbnb-Desaster



Tag 1: Mittwoch


Wir sind um 3 aufgestanden und ich war so aufgeregt! Endlich sollte es losgehen. Endlich in ein Abenteuer stürzen. Ein Abenteuer, das größer sein würde, als jedes Abenteuer, dass ich bis dahin gekannt habe. Aber ich war bereit und aus meiner Sicht war das auch Überfällig. Ich habe meine Heimat noch nie weiter verlassen, als bis nach Zagreb. Das erste Mal auf einem anderen Kontinent, das erste Mal außerhalb der EU und dann auch noch die USA. Ich war super nervös und gespannt.

Eigentlich wollte ich nie in die USA reisen, wenn ich schon in ein anderes Land reise. Das hatte mehrere Gründe.


1. Ich habe es mir sehr schwierig vorgestellt überhaupt in das Land reinzukommen bei deren Einreisebestimmungen.

2. Es ist ein Land ohne Kultur. Die Geschichte der USA geht aufgrund ihres rücksichtsvollen Umgangs mit ihren Ureinwohnern kaum weiter, als vielleicht 300 Jahre zurück.

3. Es ist nicht unbedingt günstig in den USA.


Warum dann also ausgerechnet Los Angeles?

Das Schicksal wollte es so. Es hat sich einfach angeboten, weil zwei Ereignisse einen Grund geliefert haben dorthin zu reisen und wer bin ich, dem Universum zu widersprechen?


Also am 23.12.2019 früh morgens zum Bürgeramt mir einen Reisepass beantragen. Ich hatte nämlich keinen. Warum auch? Hab die EU schließlich noch nie verlassen.

Da hatte ich eine mäßig gruselige Begegnung mit dem Fotoautomaten, aber das ist eine Geschichte für einen anderen Anlass ;)

Anfang Januar habe ich die Flüge gebucht und eine Airbnb Unterkunft. Airbnb ist in den USA weitaus günstiger und mittlerweile verbreiteter als Hotels. Anfang Februar war dann endlich auch mein Reisepass da. Online dann das ESTA-Visum beantragt und zwei Tage später die positive Bestätigung bekommen und das wars.

Nachdem wir wie schon erwähnt um 3 also aus dem Bett gefallen sind, ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Dort durch eine vergleichsweise entspannte Sicherheitskontrolle. Was mich wirklich erstaunt hat. Ich hatte schon die schlimmsten Albträume. Vor drei Jahren bin ich von Krakau nach Deutschland geflogen und die Sicherheitskräfte in Polen waren überhaupt nicht lustig gewesen, aber in die USA? Kein Problem.

Die einzige Frage, die uns vermutlich 20 Mal auf unserer Einreise gestellt wurde, war: "Sind Sie in den vergangenen zwei Wochen in China gewesen?"

Nachdem auch diese Frage 20 Mal verneint wurde, ging es von Hamburg nach Frankfurt und dann schließlich von Frankfurt nach Los Angeles. Wir sind mit einem A380 geflogen und dieses Flugzeug ist riesig! Ein Doppeldecker mit rund 500 Passagieren.



11 Stunden Flug, die Strecke von Hamburg nach Frankfurt nicht mitgerechnet. Es war nicht so schlimm, wie ich erwartet habe und das beste an dem A380: Das Flugzeug hat Kameras, von denen aus man Live-Bilder von draußen empfängt. Eine Cockpit-Kamera, eine Heck-Kamera und eine Boden-Kamera. Die Letzte hatte ich ab Grönland konstant auf meinem Monitor laufen. Zu fasziniert war ich von diesen Welten aus Bergen, Eis und Schnee unter uns. Dann Kanada, dann die USA, die Rocky Mountains und schließlich Kalifornien. Was war für mich kaum zu glauben. In 11 Stunden waren wir einmal um die halbe Welt gereist. In Los Angeles stiegen wir Ortszeit 13:30 Uhr aus dem Flieger. Die Sonne schien und die Luft roch nach Sommer. Bevor wir allerdings den Flughafen verlassen durften, mussten wir noch offiziell einreisen.


Also ab zu der Schlange für ESTA-Besucher. Dort haben wir und eingereiht in eine dieser langen Zickzackreihen, die mit Bändern abgesperrt sind. Wir sollten noch lernen, dass die Amerikaner diese, wie ich sie nenne, "Laufwegverlängerungsspiralen", wirklich lieben. Am Ende dieser Schlage kamen wir zu einigen Einreiseautomaten. Einmal Reisepass einscannen, ein paar freundliche Fragen beantworten, Fingerabdrücke einscannen und in die Kamera lächeln, dann bekamen wir einen Zettel mit einem großen Kreuz drauf ausgedruckt. Abgelehnt.

Okay, mit großer Verwirrung und verhaltener Panik lief ich mit meinem Freund weiter zur nächsten Dame, die die Menge durch verschiedene Gebilde von weiteren Laufwegverlängerungsspiralen managte. Sie schaute kaum auf unsere Zettel und schob uns in die Richtung von mehreren Schaltern mit weiteren Schlangen und Laufwegverlängerungsspiralen, an deren Ende jeweils ein freundlicher Mitarbeiter der National Security saß.

Dort warteten wir eine ganze Weile und sahen uns währenddessen Werbespots für die National Security und ihre Dorgenaufspürbeagle an (nicht streicheln!). Schließlich kamen wir an die Reihe. Noch einmal ein paar Fragen beantworten, alle Fingerabdrücke scannen und ein nettes Foto, dann bekamen wir endlich unsere Stempel in die Ausweise.

"Welcome to the US."

Wir hatten es geschafft!


Jetzt nichts wie raus aus dem Flughafen. Vor dem Eingang stiegen wir in einen etwas in die Jahre gekommenen Bus (was dort allerdings die Regel ist, wie wir noch herausfinden sollten) und fuhren zu dem nahegelegenen Bus und Taxistand. Ein besonderes Highlight an den Bussen in Los Angeles ist die noch vorhandene Halteschnur, an der man ziehen muss, wenn man aussteigen möchte. Bereits vor unserer Abreise hatten wir uns vorgenommen in den USA einmal Uber auszuprobieren, was dort völlig normal und sehr weit verbreitet ist. Also buchten wir eine fahrt vom Flughafen zu unserer Airbnb Unterkunft.

Der verstopfte Freeway mit sechs (!) Fahrspuren auf jeder Seite, Palmen überall, große Autos, davon sehr viele mit Unfallschäden, Sonne satt, elektrische Oberleitungen und ein Ölfeld, waren die ersten Eindrücke, die ich von Los Angeles aufsog.



Als wir an unserer Unterkunft ankamen, schaute ich nach einem Pincode für den Eingang in meinen Mails und meinen Airbnb-Nachrichten, aber fand keinen. Dann versuchte ich den Gastgeber anzurufen, der leider nicht ans Telefon ging und schrieb eine Nachricht, dass wir angekommen waren und gern einchecken würden.

Zu dem Zeitpunkt waren wir bereits seit guten 30 Stunden wach und wollten eigentlich nur noch ins Bett fallen. Während wir auf eine Antwort unseres Gastgebers warteten, gingen wir in ein Café um die Ecke. Wir bestellten uns zwei große Kaffee, wobei "groß" in den USA auch bei Kaffee für eine Menge steht, die selbst in Deutschland als große Kanne durchgegangen wäre und saßen dort für eine Weile.

Was sollten wir tun?


Nachdem wir eine Stunde später noch keine Antwort von unserem Gastgeber bekommen hatten, guckten wir nach Hotels in Laufreichweite, damit wir zumindest für eine Nacht ein Zimmer buchen können. Wir fanden eines, das erstaunlich erschwinglich war und machten uns schließlich mit unserem Gepäck auf den Weg. Während wir die Straße entlang liefen, kamen wir an einem großen Hotel vorbei, das tatsächlich in riesigen, grünen Neonbuchstaben den Namen "Gaylord" auf dem Dach stehen hatte. Immerhin darüber konnten wir uns noch amüsieren. In dem Hotel angekommen, war ich positiv überrascht. Es war ein Hotel mit angeschlossenem Restaurant und der Rezeptionist war überaus freundlich und hilfsbereit. Wir buchten ein Zimmer und waren schließlich endlich angekommen.


Die Anreise war geschafft und so fielen wir super erschöpft ins Bett. Um die Airbnb-Situation würden wir uns am nächsten Morgen noch kümmern können.


Seid ihr bereits in die USA gereist oder habt mit Airbnb übernachtet? Wie waren eure Erfahrungen?


An Tag 2 erwartet euch u.a.:

militante Nachbarschaften

legal Cannabis einkaufen

die Truman-Show Mall


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