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The Los Angeles Diaries VII: Long Beach, Pacific Aquarium & Paranoia

Tag 7: Dienstag


Ich bin nicht nur ein großer Fan von Pflanzen, sondern auch von Aquarien. Dementsprechend, stand auch das Pazifische Aquarium in Long Beach auf unserer "musst-see"-Liste.


Dieses Mal gab es tatsächlich eine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Downtown Los Angeles bis nach Long Beach. Wir fuhren mit einem S-Bahn/U-Bahn-Hybrid, der sich dort Metro nennt. Hierfür zahlten wir den gleichen Preis, wie auf unserer Busreise nach Santa Monica und auch diese Reise dauerte fast eine Stunde.


Wenn Santa Monica auf uns schon einen positiven Eindruck gemacht hatte, dann waren wir von Long Beach definitiv beeindruckt. Es war in jeder Hinsicht noch einmal ein Level up, dementsprechend ordentlich waren Straßen und Grünanlagen und auch die entsprechenden Firmengebäude.


Dort angekommen suchten wir uns, wie mittlerweile als kleines Ritual, einen Starbucks für Bananenbrot und Matcha-Latte Frühstück. In Long Beach passierte es mir zum ersten Mal, dass in einem Starbucks Trinkgeld 'verlangt' wurde. (Mit verlangen meine ich, dass ich mit Karte gezahlt habe und anschließend wurde mir der Beleg hingelegt, auf dem man am Ende ein Trinkgeld eintragen konnte.)


Random Fact: Während in Deutschland ein angemessenes Trinkgeld bei 10% liegt (wenn überhaupt 😉), liegt dieser Wert in den USA mehrheitlich bei 18-22% und Trinkgeld wird für so gut wie jede Dienstleistung 'verlangt'.


Nachdem wir auf einer netten Terrasse gefrühstückt hatten, suchten wir das Meer, welches wir auch schon 100m weiter fanden. Long Beach liegt an einer Bucht mit Hafen, in dem hauptsächlich Yachten liegen. Ganztägig werden Hafenrundfahrten mit Walbeobachtungen angeboten und an dem gesamten Hafengelände sind Lautsprecher befestigt, die Hintergrundmusik spielen. Es gibt außerdem blütenrein saubere, öffentliche Toiletten.


Wir liefen einmal um die Bucht herum und kamen zu einem Leuchtturm. Dort war es ziemlich ruhig und so setzten wir uns für einige Zeit auf die Felsen vor dem Wasser. Wir aßen jeweils noch von unseren Keksen, die wir am ersten Tag gekauft hatten, denn schließlich konnten wir die nicht verkommen lassen 😉



Irgendwann öffnete das Aquarium und wir machten uns auf den Weg dorthin. Es gab ein Meeres 3D-Kino, ein Café mit Terrasse und diverse Aquarien auf zwei Ebenen. Es war wirklich schön gestaltet und zum Teil sehr interaktiv. So konnte man in einem Becken Rochen streicheln und in anderen Becken Seeigel, Seesterne und Anemonen berühren. Dazu war immer ein Angestellter vor Ort, der etwas über die Tiere berichtete. Es gab auch eine Papageienvoliere, durch die man mit Futter laufen konnte (Wenn man sich getraut hat!) und die Tiere sind dann quasi über einen hergefallen.


Das Aquarium war hauptsächlich von Schulklassen besucht und zählt zu einem der größten Bildungsausflugsziele in Kalifornien. Dementsprechend war es für uns nicht verwunderlich, dass am Ende der Ausstellung ein großer interaktiver Entdeckungsbereich zum Thema Klimaschutz angeboten wurde.


Zunächst nährten wir uns diesen interaktiven Angeboten (Filme, Informationsmaterial zum spielen, elektronische Umfragen uvm.) recht unvoreingenommen, doch diese Unvoreingenommenheit kam uns schnell abhanden.

Wir stellten fest, dass dieses Bildungsangebot eine Kernbotschaft mit (nach deutschen empfinden) befremdlicher Argumentation vermitteln sollte:


Kernbotschaft: Klimaschutz ist real und zerstört Kalifornien, darum müssen wir JETZT drastisch handeln.


Argumentation:

1.) Um das Klima zu retten brauchen wir saubere Energie. Dazu zählt vor allen Dingen Kernenergie, da Solar- und Windenergie zu inkonsistent sind.

2.) Ab 2025 sollen bereits 15% der genutzten Fahrzeuge in Kalifornien elektrisch oder hybrid sein. Aktuell sind es 3%.

3.) Bei steigender Bevölkerungszahl und den klimatischen Bedingungen sind genetisch modifizierte Pflanzen notwendig, um die Ernährung der Bevölkerung zu gewährleisten.

4.) Gleichberechtigung für Frauen, damit Frauen weniger Kinder bekommen, denn die Bevölkerung muss so schnell wie möglich um circa 20% reduziert werden.


Während wir realisierten, dass die Politik ganz aggressive Meinungsmache betrieb und unbewusst von Teilnehmern der Umfragen Daten auswerteten, ohne selbst Urheber in Erscheinung zu treten, begannen unsere Kekse zu wirken.


Sofort waren wir von paranoiden Ideen zum Thema politische Beeinflussung in den USA überzeugt und verließen nahezu fluchtartig das Gebäude. Anschließend ging es für uns zurück in die Innenstadt von Los Angeles, wo wir uns irgendwann trauten wieder mit anderen Personen zu kommunizieren und uns ein paar Marshmallow-Reis-Riegel (Die Dinger waren richtig gut!), zu kaufen.


Anschließend kamen wir in irgendeiner Art von Essenshalle an. Dort gab es für uns zusätzlich Süßkartoffel-Pommes und Pizza!


Schließlich kamen wir am frühen Abend auch wieder in unserem Hotel an. Unser Rückflug ging am Folgetag, auf dem man uns (übrigens!) gentechnisch verändertes Essen darreichte. So viel zum Thema!


Ich hoffe euch hat dieser doch etwas größere Exkurs in meinen Urlaub gefallen!

Gebt mir gern Meinungen und Feedback zu diesem Format, nur so weiß ich, was euch gefällt und was nicht.


Eure


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